XLV Heike Döscher: Arkanthus
Patterns
02.07.04 17.07.04
... Heike Döscher baut Behausungen. Orte
des schlechten Geschmacks zwischen Schäbigkeit
und Prachtentfaltung. Marmor, Parkett, Intarsien, Holzvertäfelung
alles Imitat. Materialien aus dem Baumarkt: Schaumstoff,
Eternit, Holzfaserplatten befestigt und zusammengehalten
mit braunem Klebeband, lose an die Wand gelehnt (...)
Klaustrophobisch, beklemmend sind diese Szenarien, mit
ihrem Muff und ihrem Ringen um Ästhetik
... (Petra Giloy-Hirtz)
Die Abdeckungen und Füllstoffe, die Heike Döscher
verwendet, leiten ihre Erscheinung nicht von ihrer Substanz
her, sie definieren sich nicht aus ihrer Materialität,
sondern allein aus ihrer Oberfläche und deren Effekten.
Heike Döschers Umgang mit diesen Auskleidungen
ist im Grunde sehr malerisch. Allerdings erweitert sie
die Bildfläche ins Dreidimensionale und schließt
die Räumlichkeiten des Ausstellungsortes in ihre
Gebilde mit ein. Heike Döschers Ranken, Maserungen
und Profile formen eine innige Symbiose mit CAPRIs Einbaumöbeln
und Tapeten, die dadurch zu Projektionsflächen
und zu kompositorischen Elementen einer begehbaren Malerei
werden. (BC)
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