XLI Tina Haber
02.04. - 17.04.04
Tina Haber sucht sich Vorlagen, die in ihrer Künstlichkeit
bereits übertrieben wirken. Ihr Umgang mit diesen
Szenarien des üppigen Angenehmen wirkt zunächst
nicht distanzierend oder analytisch, ganz im Gegenteil
will sie die Übersättigung ihres Ausgangsmaterials
weitertreiben. In lasierender, farbkräftiger Malerei
lässt sie sich ganz darauf ein, so lange, bis die
häuslichen und landschaftlichen Idyllen, die Schlagerstars,
die hübschen Vasen so sehr 'wie gemalt' sind, dass
sie fast wieder eine abstrakte Qualität erreichen.
Das Ergebnis sind Tafeln, die Tina Haber oft wie Kulissen
installiert. Damit rückt sie ihre Bilder in die
Nähe von Objekten, was die angenommene Fiktionalität
des Bildraumes durch die Dinghaftigkeit seines Trägers
in Frage stellt und den Vordergrund dem Betrachter fast
schon aufzudrängen scheint.
Diese Aufführungen des Bunten verursachen ein hinreißendes
Unbehagen.
(BC)
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